03./04.11.2023, Berlin
Fachtag BAG / D3G: Zwischenleiblichkeit in der Gruppe.
Körper Affekte Emotionen
Folgende Vorträge erwarten Sie:
Angelika Staehle
„Sprache“ im Leib – zur Bedeutung und Wirkung körperlicher Präsenz in der analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Gruppenpsychotherapie
Der Körper ist die grundlegende Gegebenheit des Lebens, die alle weiteren psychischen Funktionen trägt. Oder anders ausgedrückt, Embodiment prägt die Psyche. Daher ist es unerlässlich nicht nur auf das, was die Patienten sprachlich mitteilen zu achten, sondern die nichtsprachlichen, körperlich-gestischen Elemente von Äußerungen und deren interaktionsregulierende Funktion einzubeziehen. Im Setting der Gruppenpsychotherapie, in der die Patienten, leiblich präsent in einem Kreis sitzen, gibt es vielfältige Möglichkeiten der Beobachtung, facettenreichen Spiegelung, Resonanz und der direkten Konfrontation.
An Vignetten/Sequenzen aus Gruppentherapien wird gezeigt, wie sich das Körpererleben mal laut, mal leise meldet und wie es aufgenommen, in Worte gefasst und psychischen verarbeitet werden kann.
Dr. Jörg M. Scharff
Etwas geschieht immer - aber es ist auch das, was ich darüber denke? Zur Zwischenleiblichkeit in der therapeutischen Beziehung.
Im Feld der Zwischenleiblichkeit wirken Patient und Therapeut permanent wechselseitig aufeinander ein. Vermittels Stimme, Mimik und Bewegungsgestus spricht sich stets mehr aus als den beiden Protagonisten bewusst ist. In der Wahrnehmung dieses vieldimensionalen Geschehens laufen wir zumeist den Ereignissen hinterher, doch ist, was hier erahnt wird, maßgeblich für die Eröffnung neuer Spielräume.
Karin Pogade
Heilsame Begegnungen im Gruppenraum erfahren und üben
Gruppentherapeutinnen und Gruppentherapeuten kennen die besonderen, über die Einzeltherapie weit hinausgehenden Wirkmöglichkeiten der Gruppe. Deren Entfaltung wird maßgeblich durch das nonverbal/räumliche Gruppengeschehen und durch den symmetrischen Kontakt unter den Gruppenmitgliedern begünstigt und ist damit ein Schulen übergreifender Wirkfaktor.
Auch in der Gruppenschematherapie wird versucht, diese Momente zu nutzen (gruppenkohäsives Einweben), zu verstärken (Verdeutlichung positiver Implikationen) und mit dem Einsatz geeigneter Methodik wahrscheinlicher zu machen (Kompetenzvermittlung durch szenische Techniken). Körperliche Ausrichtung, Bewegung, Haltung, Berührung, sowie Emotionsaktivierung spielen eine wesentliche Rolle. Auf diesem Weg sollen die Kontaktbereitschaft und -fähigkeit (sowohl in der Begegnung mit anderen als auch im inneren Dialog) entwickelt und verankert werden.
Im Vortrag stelle ich bewährte Übungen vor und gehe auf konzeptionelle Überlegungen ein.
Veranstaltungsort:
VKU FORUM
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
Nähere Informationen zum Programm und zur Anmeldung entnehmen Sie der Homepage des BAG.